Schräg gedacht heißt gut geplant 

Küche planen mit Dachschrägen

Dachgeschosswohnungen haben unbestritten ihren Charme. Die häufig ungewöhnlichen Grundrisse machen sie zu etwas Besonderen. Allerdings bieten sie auch „Kopfstoß-Potential“ und stellen eine große Herausforderung an die Einrichtungsplanung dar. Standardmöbel sind hier oft alles andere als ideal. Individuelle Lösungen müssen gefunden werden – besonders für die Küche.  

Da die Küche schnell zum Mittelpunkt der Wohnung wird, ist es wichtig, das Platzangebot mit einer raffinierten Planung optimal auszunutzen. Die Küche soll hierbei möglichst gemütlich und gleichzeitig funktional eingerichtet sein. Nachfolgend ein paar sehr nützliche Tipps und Planungsideen.  

Messen, messen, messen

Die Raummaße bilden die Grundlage für jede Küchenplanung. In normalen Wohnungen und Häusern liegt die durchschnittliche Raumhöhe bei etwa 2,40 Meter. Hier bieten rechte Winkel Platz für Unterschränke, Hochschränke oder Hängeschränke. Dachgeschosswohnungen hingegen setzen Standardmaße oft außer Kraft. Durch die Schrägen, verschiedenen Höhen und unterschiedlichen Winkel kommen viele zusätzliche Maßangaben zusammen.  

Es gibt zwei Arten von Mansardenwohnungen. Bei einem Dachgeschoss mit Drempel reichen die Dachschrägen bis auf den Boden, wohingegen bei einem Dachgeschoss mit Kniestock die Dachschräge erhöht aufliegt. So setzt das Dach nicht direkt am Boden an, sondern etwas höherDie Drempel schaffen so zusätzliche Stellflächen an der Wand. Der sogenannte Kniestock bildet die Planungshöhe der Küche. Durch die Dachschrägen fallen die Räume hier insgesamt etwas kleiner aus. So muss der verfügbare Platz muss optimal ausgenutzt werden.  

Diese vielen Besonderheiten machen es sinnvoll die Küchenplanung mit dem Experten direkt vor Ort zu besprechen. Auf diese Weise werden passende Küchenlösungen für die verwinkelten Räume gefunden. Hier können Sie sofort einen Termin mit Ihrem Küchenprofi vereinbaren und selbst entscheiden, wo der Termin stattfinden soll.

Helligkeit und Licht

Ein ungeschriebenes Gesetzt besagt, dass helle Wandfarben und viel Tageslicht die Räume optisch vergrößern. Wände in Beige, Creme oder Weiß sorgen zusätzlich für Behaglichkeit und der Raum erscheint größer. Dies gilt auch für die Gestaltung der Küchenmöbel. Helles Holz oder Weiß verleihen auch kleinen Nischen genügend Helligkeit. Für das moderne Ambiente sorgen helle Lackfronten, während Holzfronten in Birke oder Eiche natürliche Gemütlichkeit ausstrahlen.  

Mit ausgewählten Farben lassen sich sehr schöne Akzente setzen. Helle Töne in Grün, Blau oder Rosa verleihen der Küche das gewisse Etwas und lassen sie zum Eyecatcher werden. Selbst wenn tagsüber dank großer Dachfenster kein künstliches Licht benötigt wird, ändert sich das spätestenswenn die Tage wieder kürzer und die Sonnenstunden weniger werdenHelle Einbaustrahler sind eine individuelle Alternative zu den klassischen Deckenleuchten. LED-Leisten oder raffiniert platzierte LED-Spots sorgen ebenfalls für stimmungsvolles Licht, das bei der Zubereitung und beim Kochen unterstützt. Die Leuchten lassen sich kinderleicht unterhalb von Regalbrettern oder hinter Nischenrückwänden platzieren. Mit Dimm-Funktion sorgen sie für ein ganz besonderes Ambiente und verleihen der Dachgeschossküche nach Sonnenuntergang ein neues Gesicht.

Stauraum will geplant sein

Um möglichst viel Stauraum zu nutzen gilt: In den Raum hineinplanen und die Gegebenheiten bestmöglich ausnutzen. Am elegantesten wirken Schränke, die maßgefertigt perfekt mit den jeweiligen Winkeln und Höhen harmonieren. Eine günstigere Alternative sind zugeschnittene Regalböden, die sich ebenfalls bis in die Schrägen nutzen lassen. Je nachdem auf welcher Höhe die Schräge beginnt, lassen sich ganze Unterschränke oder Küchengeräte problemlos an der Wand integrieren. Ist der Kniestock sehr tief oder reicht das Dach bis auf den Boden, sind maßgefertigte Unterschränke ein Muss, um nicht zu viel Stauraum zu verschenken. Übertiefe Schubladen zaubern hierbei Stauraum, wo er zunächst nicht vermutet wurde. Auch Eckschränke mit praktischen Küchenrondellen oder Tablar-Auszügen schaffen in verwinkelten Ecken genügend Stellfläche. Große Räume bieten sich vor allem auch für Kücheninseln an. In der Mitte des Raumes stößt sich niemand an tiefen Decken, außerdem ist die Bewegungsfreiheit beim gemeinsamen Kochen garantiert.  

Platz zum Kochen

Das zentrale Element der Küche ist die Arbeitsfläche. Diese sollte gerade bei Wohnungen mit Dachschrägen gut durchdacht sein. Auch hier spielen die Höhe von Kniestock und Schräge eine entscheidende Rolle. Wer an der Arbeitsplatte steht, sollte zwischen Kopf und Decke im Idealfall etwa 60 Zentimeter Platz haben, damit die notwendige Kopffreiheit garantiert ist. Die Arbeitshöhe sollte bei rund 90 cm liegen, damit ein unnötiges Bücken bei den Küchenarbeiten vermieden wird. Alle wichtigen Infos zur Ergonomie in der Küche haben wir hier zusammengestellt. 

Um das Arbeiten unter einer Dachschräge angenehmer zu machen, sind übertiefe Arbeitsplatten die ideale Lösung. Auf diese Weise entsteht mehr Kopffreiheit, weil der Abstand nach oben größer wird. Auch in Sachen Belüftung gibt es einiges zu beachten. Oft sind in Dachwohnungen viele Fenster vorhanden, die für Frischluft sorgen. Trotzdem kann ein zusätzlicher Dunstabzug sehr hilfreich sein. Insbesondere, wenn die Herdplatte unter einer Schrägen liegt, kann sich die Feuchtigkeit an dieser Stelle schnell niederschlagen. Eventuell ist es sogar notwendig, dass die betroffene Wand oder Decke mit einer zusätzlichen Verkleidung aus Edelstahl oder Glas vor dem direkten Kontakt mit den Kochdämpfen geschützt wird. Die ideale Lösung hierfür wird Ihnen der Küchenberater Ihres Vertrauens präsentieren.