Weltnudeltag

Pasta e Basta

Für fast alles gibt es eigene Feiertage. Da ist es nur gerecht, dass die Nudel ihren eigenen Tag bekommt. Sie ist schließlich eins der beliebtesten Lebensmittel des Planeten. Bevor der 25. Oktober ganz im Zeichen der Pasta steht, gibt es hier noch etwas Nachhilfe in Sachen Nudel. 

Wasser, Hartweizengries, Salz, vielleicht noch etwas Ei – mehr braucht es nicht, um ein kleines Teigwunder zu schaffen. Mit diesen Grundzutaten wird die Nudel seit Jahrhunderten zubereitet – und hat eine beispiellose Erfolgsgeschichte hingelegt. Nur wenige Speisekomponenten sind auf allen Kontinenten so beliebt. Und auch in Deutschland ist die Nudel ein echter Küchendauerbrenner: Im Lebensmittelreport des Bundegesundheitsministeriums hat die Nudel auch in diesem Jahr wieder den zweiten Platz erreicht. Jeder sechste Deutsche isst Nudeln in allen Variationen für sein Leben gern. Einzig der Fleischgenuss erzielt noch bessere Werte, musste aber im Vergleich zu den Vorjahren Federn lassen. Der Siegeszug der Nudel geht also weiter und kann am 25. Oktober ausgiebig gefeiert werden – ob mit Lasagne oder kräftiger Spaghetti Bolognese bleibt dem jeweiligen Geschmack überlassen. 

Farfalle oder Orecchiette – eine kleine Nudelkunde

Pasta ist nicht gleich Pasta. Im Gegenteil: In Deutschland gibt es über 100 verschiedene Sorten des beliebten Lebensmittels. Und auch wenn die Grundzutaten immer die gleichen bleiben, sind die Unterschiede nicht zu vernachlässigen: Jede Nudelsorte hat ihre Eigenheiten und passt zu bestimmten Soßen. Einfach ist es bei der Lasagne. Die Pasta-Platten passen zu, nun ja, Lasagne. Ab da wird es komplizierter. Die Grundregel lautet: Große und dicke Nudeln brauchen kräftige und dickflüssige Soßen. Lange dünne Nudeln wie Spaghetti oder Linguine passen perfekt zu leichteren Sugos – etwa die Mutter aller Nudelsoßen, die Tomatensoße, zu Pesto oder zum schnell zubereiteten Klassiker Aglio e Olio, also Nudeln in Knoblauch und Öl. Bei den langen, breiten Nudeln gibt es einige Varianten, die eins gemeinsam haben: Tagliatelle, Farfalle, Pappardelle & Co. schmecken am besten mit Fleischsoßen oder Ragouts und harmonieren auch hervorragend mit sämigen Sahnesoßen. Kurze Pasta, etwa Penne, Makkaroni oder die „Ohrennudeln“ Orecchiette machen sich gut in Soßen mit kleingeschnittenem Gemüse – und dank ihrer kompakten Form eignen sie sich auch bestens für Nudelsalate. In ihren Rillen und Löchern bleibt das Dressing besonders gut haften. Ob Linguine (kleine Zungen), Eliche (kleine Propeller) oder die am häufigsten verzehrte Nudelart Spagetthi – für alle Nudel gilt: Bitte kein Öl ins Wasser und auch nicht abschrecken. So bleibt die Oberfläche rau und die Soße bleibt an der Nudel haften. 

Italien oder China?

Lange war umstritten, wo die Nudel ihren Ursprung hat. Hat die Nudel von China über Italien ihren Siegeszug angetreten? Oder haben die Italiener ihrer historischen Bedeutung noch ein kulinarisches i-Tüpfelchen aufgesetzt? Nachdem in China ein 4000 Jahre alter Kochtopf mit Nudelresten gefunden wurde, gilt die Frage als beantwortet. China hat aber nicht etwa gewonnen, nur weil man dort früher mit der Zivilisation vorankam – nein, die Nudel kam höchstwahrscheinlich nicht über China in den Rest der Welt, sondern wurde dort ebenfalls selbst erfunden. Insofern können wir uns von Bottrop über Bologna bis nach Bejing auf einen fröhlichen Weltnudeltag freuen. Und wer innovativ sein will, kocht zur Feier des Tages vielleicht mal ein paar Zoodles – das ist nämlich die neueste Mode in der Nudelbranche: eine spiralförmige Nudel aus Zucchini – mit dem Spiralschneider ganz leicht selbst gemacht. Guten Appetit!